Eine Erfolgsgeschichte: Neue Granulierungsanlage unterstützt Abfallreduzierung — Bericht aus Kundenperspektive
Anfang April haben wir von Fatra eine neue Granulierungsanlage des österreichischen Unternehmens MAS in Gebäude Nr. 34 in Napajedla installiert. Die neue Anlage kann einige heterogene technologische Abfälle, die bislang in Mülldeponien endeten oder mangels passender Verarbeitungstechnologien an externe Unternehmen weiterverkauft wurden, in Granulat umwandeln.
Neue Trennungsmöglichkeiten
Der Hauptfokus der Anlage liegt auf der Verarbeitung von PES-/PVC-Fasern, die während der Herstellung von Membranen für die Wasserabdichtung von Dächern entstehen.
PVC-/PES-Faser-Produktionsabfälle in Form von Randabschnitten und fehlerhaften Produkten werden in Zerkleinerungsanlagen verarbeitet. Die Abfälle werden in kleine Stücke geschnitten, bevor in weiterer Folge die nun losen Fasern abgeblasen werden, um Klumpen zu erzeugen.
Von Deponieabfällen zu sicherer Verarbeitung
Obwohl die daraus entstehenden Klumpen immer noch ca. 50 % hochwertiges PVC enthalten, stellten sie bislang technologische Abfälle und somit unverwertbares Material dar, das zu Mülldeponien gebracht wurde. Die Entsorgung von ca. 260 Tonnen entsprechenden Materials musste bezahlt werden; die Rückgewinnung entpuppte sich als zu aufwendig.
Es gab zwischen 2015 und 2017 ein gemeinsames Entwicklungsprojekt mit der Tomas-Bata-Universität in Zlin und der Technischen Universität von Brünn, das sich exakt um diese Rückgewinnung bemühte. Der Schritt zur Umsetzung der damals vorgeschlagenen Lösung erfolgte schließlich 2020, als eine anknüpfende PTR-Aufgabe formuliert wurde, die auf die Aufbereitung technischer und wirtschaftlicher Dokumente für die Lancierung eines entsprechenden Investmentprojektes abzielte.
Techno-Abfall wird zu wiederverwertbarem Material
Neben PES-/PVC-Fasern kann die MAS-Anlage ebenso technologische Abfälle mit Glasvlies, das aus der Herstellung von wasserfesten Folien und Bodenbelägen stammt, verarbeiten. Bislang konnten diese Abfälle aufgrund der bei der Zerkleinerung abgesonderten kleinen Glasfasern nicht weiterverarbeitet werden. Mit der MAS-Anlage ist die sichere Verarbeitung dieser heterogenen Materialien nun möglich. Auf diese Weise entsteht verwertbares Granulat aus insgesamt etwa 320 Tonnen Material.
Das hieraus gewonnene Granulat kann in der Herstellung von halbfertigen Wasserabdichtungsmembranen und Unterlagsmembranen für Bodenbeläge eingesetzt werden. Zudem wird es ebenso möglich sein, das hieraus gewonnene Granulat für die Erzeugung neuartiger Produkte, darunter Kunststofffliesen und Profile, einzusetzen.
Die neue Granulierungsanlage im Detail
Für die technisch veranlagten Leser folgt hier eine Kurzbeschreibung zur Funktionsweise der Granulierungsanlage.
Bevor das Material in die Anlage geführt wird, muss der entstehende technologische Abfall zerkleinert werden. Deshalb ist die Granulierungsanlage stufenlos an die Zerkleinerungsanlagen angeschlossen. Eine Förderanlage sorgt dafür, dass der Fülltrichter exakt mit dem verarbeiteten Material versorgt wird. Dieser Fülltrichter bringt diese Zwangsverschickung in den Extruder ein. Schließlich werden im Extruder zwei konisch gleichlaufende Schnecken eingesetzt, um das Gemenge durchzumischen, und um vor allem die PES-Fasern zu verarbeiten.
Danach wird die entstandene Schmelze zum Granulierungskopf transportiert. Dabei handelt es sich um einen Unterwasser-Granulierungskopf, ein wesentlicher Bestandteil der Anlage. Hier werden das in Granulat zu extrudierende Material mit Messern kleingehackt und die PES-Fasern gekürzt.
Das daraus entstandene Granulat wird durch den Wasserstrom weitertransportiert. Dieser kühlt das Material und verhindert somit ein Zusammenkleben. Danach durchläuft es ein rotierendes Zentrifugalgerät, wo das Granulat vom Wasser getrennt und getrocknet wird. Danach wird es über eine pneumatische Förderanlage zur Füllanlage transportiert.
Eine Investition in die Zukunft
Der Kauf und die Inbetriebnahme dieser neuen Granulierungsanlage wird vor allem die Menge der deponierten Polymerabfälle reduzieren und somit Entsorgungskosten einsparen. Zugleich kann der Verbrauch von primären Rohstoffen teilweise durch Re-Granulierung ersetzt werden. Zudem trägt das Projekt zur Schärfung des ökologischen Unternehmensprofils unter voller Einhaltung sämtlicher Nachhaltigkeitsgrundsätze bei.